Abschlusstagung: 7. – 8. Juli 2022 (in Potsdam und online)

Seit 2018 untersucht der Forschungsverbund „Das mediale Erbe der DDR“, wie Medien und Medienmenschen Vorstellungen über die DDR vor und nach 1989 formten, tradierten und wie diese angeeignet wurden. Museumsausstellungen, Schulbücher, Filme oder auch private Fotos und Musik prägen Erinnerungen und das Wissen über den Alltag der DDR-Bürger, über Freiräume und politische Repression. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler rücken diese Medien in den Mittelpunkt und analysieren ihre Entstehung, Transformation und Nutzung.

Was unterscheidet eine Journalistin, die das Medienhandwerk in der DDR gelernt hat, von ihrer westdeutschen Kollegin? Wie haben DEFA-Regisseure die Transformationszeit bewältigt? Wie wurde der „Ostrock“ in den kapitalistischen Musikbetrieb integriert? Wie veränderte sich die Lebenswelt in den neuen Bundesländern, als bekannte Sendungen und Gesichter von Fernsehbildschirmen verschwanden? Welche Geschichtsbilder werden in sozialen Medien geteilt? Welches DDR-Bild vermitteln Schulbücher und Museumsausstellungen? Wie sieht die „DDR“ in Spielfilmen aus? Welche Erinnerungen hielten DDR-Bürger in ihren Fotoalben und Schmalfilmen fest? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, führt der Verbund drei Standorte zusammen – die LMU München, die FU Berlin und das ZZF Potsdam – und vereint drei Disziplinen: Geschichtswissenschaft, Kommunikationswissenschaft und Geschichtsdidaktik.

In einer Mischung aus kommentierten Vorträgen, Präsentationen und Podiumsgesprächen stellt der Forschungsverbund am 7. und 8. Juli 2022 die Ergebnisse seiner dreieinhalbjährigen Arbeit vor. Dabei treten Forscherinnen und Forscher des „Medienerbes“ in Dialog mit Expertinnen und Experten aus Kunst-, Geschichts- und Filmwissenschaft, Soziologie, Geschichtsdidaktik und Journalismus. In einer Abendveranstaltung diskutieren zudem ostdeutsche Medienschaffende mit Projektmitarbeiter:innen, darunter Schriftstellerin Marion Brasch, Fernsehmoderatorin Victoria Herrmann sowie Autor und Dramaturg Steffen Mensching.

Programm

Donnerstag, 7. Juli 2022

13:00 UhrBegrüßung und Einführung
Michael Meyen (München), Frank Bösch (Potsdam), Martin Lücke (Berlin)
13:15 Uhr Panel 1: DDR-Alltag im Museum
Der Blick in fremde Wohnzimmer
Lotte Thaa (Berlin)
„Ich hab’s gemütlicher in Erinnerung – und auch hübscher“. Inszenierung und Rezeption von Wohnen
in DDR-Museen
Julian Genten (Berlin)
Diskussion mit Florentine Nadolni (Leiterin Museum Utopie und Alltag), moderiert von Irmgard Zündorf (Potsdam)
14:30 UhrKaffeepause
14:45 UhrPanel 2: Die DDR in Fotoalben und im Internet
Bildermacher. Private Fotoalben in der DDR
Sandra Starke (Potsdam)
Erinnern im (medialen) Umbruch. Die DDR im Internet seit den 1990er-Jahren
Lea Frese-Renner (Potsdam)
Kommentar: Bernd Lindner (Leipzig)
16:15 UhrKaffeepause
16:30 Uhr Panel 3: Die DDR im Schulbuch
Die DDR im Geschichtsschulbuch – etwas Besonderes oder ganz gewöhnlicher Betrieb? Forschungsperspektiven im Vergleich
Christian Tetzlaff (München) im Gespräch mit Marie Müller-Zetzsche (Potsdam), Benjamin Reiter (Bamberg)
und Kai Krüger (Berlin)
17:30 UhrPause (Ortswechsel)
18:00 Uhr Kunstperformance und Podiumsdiskussion im Potsdam Museum
Begrüßung: Frank Bösch
Steffen Mensching: „Sieben Texte aus dem Osten“
Bianca Kellner-Zotz (München) und Nikolai Okunew (Potsdam) im Gespräch mit Marion Brasch,
Victoria Herrmann und Steffen Mensching
Moderation: Bianca Kellner-Zotz

Freitag, 8. Juli 2022

09:00 UhrPanel 4: Die Fernseh- und Musikwelt im Wandel
Die Transformation des ostdeutschen Fernsehens in den 1990er Jahren
Nikolai Okunew (Potsdam)
Ostrock. Rollen- und Funktionswandel der ostdeutschen Rockmusik seit den 1980er Jahren
Tom Koltermann (Potsdam)
Kommentar: Thomas Lindenberger (Dresden)
10:30 Uhr Kaffeepause
11:00 UhrPanel 5: Digitale Portale zum medialen Erbe der DDR
Online-Handbuch: „Die DDR im Film“
Daria Gordeeva (München)
Kommentar: Andreas Kötzing (Dresden)
Die Open-Memory-Box im Blick historischer Forschung
Olaf Berg (Potsdam)
Kommentar: Ralf Forster (Potsdam)
12:30 UhrMittagspause
14:00 UhrPanel 6: Berliner Pressemauer?
Elisa Pollack (Berlin) und Maria Löblich (Berlin) im Gespräch mit Susanne Lenz (Berliner Zeitung, Berlin) und Robert Ide (Tagesspiegel, Berlin)
15:00 Uhr Panel 7: DEFA-Filme
Struktur und Umbruch. DEFA-Dokumentarfilme 1989/90
Sinja Gerdes (München)
16:00 Uhr Ende der Tagung

Teilnahme und Anmeldung

Die Tagung findet tagsüber am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam statt:
Am Neuen Markt 9d, 14467 Potsdam.

Die Podiumsdiskussion am Donnerstagabend findet im Konferenzsaal des Potsdam Museums statt:
Am Alten Markt 9, 14467 Potsdam.

Die Tagung wird auch im Stream übertragen. Über diesen Zoom-Link können Sie sich registrieren: https://us06web.zoom.us/webinar/register/WN_T7kpfWWJRMC9-AFq7WdOEg

Die Abendveranstaltung findet nur vor Ort statt.

Die Teilnahme an der Tagung und/oder an der Abendveranstaltung ist offen für alle Interessierten und kostenfrei. Die Anzahl der Plätze vor Ort ist begrenzt, wir bitten um eine Anmeldung bis zum 4. Juli 2022 über dieses Formular: https://eveeno.com/336577388

Flyer

Kontakt

Daria Gordeeva (Koordinatorin)
Ludwig-Maximilians-Universität
Institut für Kommunikationswissenschaft und Medienforschung
Oettingenstraße 67
80538 München
daria.gordeeva@ifkw.lmu.de

www.medienerbe-ddr.de