Projektleitung: Prof. Dr. Frank Bösch, Dr. Irmgard Zündorf (ZZF)
Bearbeitung: Nils Theinert (bis 29.02.2020), Lea Frese-Renner (ab 01.04.2020)
© Dmitri Popov / Unsplash
Unmittelbar nach der Auflösung der DDR setzte eine andere, entscheidende mediengeschichtliche „Wende“ ein: Mit dem World Wide Web begann in den 1990er-Jahren eine neue Phase der Digitalisierung. Das Promotionsprojekt untersucht die Wechselwirkungen dieses doppelten Umbruchs nach 1989/90. Im Zentrum steht dabei die Frage, wie die neuen Online-Medien und insbesondere Social Media die Entwicklung von Formen und Narrativen der DDR-Erinnerung bedingten. Wie machten sich verschiedene Erinnerungsakteur*innen das Internet mittels medialer Praktiken zu eigen? Analysiert wird der Wandel im Spektrum von frühen Homepages bis zu Plattformen wie Facebook, Twitter und Instagram. Neben den Akteuren werden so alltägliche Erinnerungsformen in Bereichen wie Familie, Populärkultur oder Protest untersucht. Das Promotionsprojekt stützt sich dabei neben Archiv- und Pressequellen vor allem auf im Internet Archive archivierte Webseiten, Soziale Medien und Zeitzeug*inneninterviews.
Publikationen
- Lea Frese-Renner: „Ich bin: Ossi“. Zu Ost-West-Debatten im frühen World Wide Web. In: Marcus Böick, Contantin Goschler, Ralph Jessen (Hg.): Jahrbuch Deutsche Einheit 2023, Berlin 2023, S. 185–205.
- Lea Frese-Renner: Die DDR auf Youtube: Suchbewegungen mit zeithistorischer Perspektive. In: Kilian Baur, Robert Trautmannsberger (Hg.): Klio hat jetzt Internet. Historische Narrative auf Youtube – Darstellung, Inszenierung, Aushandlung, Berlin 2023, S. 13–36.
- Lea Frese-Renner: DDR-Erinnerung in der digitalen Gegenwart: Anmerkungen zum Topos ‚DDR 2.0‘. Denken ohne Geländer: Der Blog des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung e.V., (17.11.2021), https://haitblog.hypotheses.org/2131
- Nils Theinert: „Wir waren gut behütet“. Die DDR in Sozialen Medien. Zeitgeschichte Online (25.05.2020), URL: https://zeitgeschichte-online.de/node/58117