Projektleitung: Prof. Dr. Maria Löblich (FU)
Bearbeiterin: Dr. des. Elisa Pollack
Haus des Berliner Verlags am Alexanderplatz (Stand: 2013)
Quelle: Arild Vågen, CC BY-SA 3.0
<https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0>,
via Wikimedia Commons
Die Berliner Zeitung hat aus Sicht mancher Ostdeutscher nach der Wende nur noch „Einheitssoße“ geliefert. Für andere ist das Blatt nach wie vor eine Stimme des Ostens. Nicht wenige Menschen aus Westberlin verbinden mit der Zeitung immer noch irgendwie DDR. Was haben diese Zuschreibungen mit den Personen zu tun, die seit der Wende in der Redaktion gearbeitet haben? Wie passen diese Wahrnehmungen zu dem Ost-West-Labor, das die Redaktion der Berliner Zeitung in der Nachwendezeit gewesen sein soll?
Das Projekt untersucht die Geschichte der Berliner Zeitung seit der Wende als kollektive Identitätsgeschichte und stellt dabei die Redaktion in den Vordergrund. Wie sah dort die Zusammenarbeit zwischen Ost und West aus? Das Projekt möchte das Bewusstsein für die aktive Ausgestaltung des medialen Erbes der DDR in der Nachwendezeit schärfen. Das Beispiel der Berliner Zeitung erlaubt es, der Verteilung von Diskursmacht zwischen Ost und West nachzugehen und damit auch den vertanen oder ergriffenen Chancen, über ein Medienangebot für ein „reales Gespräch zwischen West- und Ostdeutschland“ (Klaus Wolfram) zu sorgen.